Niederlage gegen den Vorjahresmeister 0:40

Beim kalten Saisonauftakt gegen den Vorjahresmeister unterlagen die Herren der Berlin Thunderbirds mit 0:40.

Damit ist auch eigentlich schon alles Negative gesagt zu diesem ersten Spieltag. Kalt war es wirklich, sehr kalt. Trotzdem kamen doch einige Zuschauer zum ersten Heimspiel der Saison. Wer früh genug da war, konnte mit dem 14:14 Unentschieden der beiden A-Jugend-Teams eine kleine Sensation beim Auftakt in der Jugendregionalliga erleben. Die Spandauer Jugend, Saisonziel 1. Platz und der Aufstieg in die Bundesliga, kam noch einmal mit dem Schrecken davon. Große Freude bei den Thunderbirds-Junioren, fast auch etwas Enttäuschung, den möglichen Sieg am Ende doch nicht zu haben. Jedenfalls ein zufriedener HC Gerry Reichel. Zwischen den Spielen konnte man bei den Thunderbirds nun auch wieder richtig essen. Ein vorläufiges Agreement mit Bezirksamt und Pächter führte dazu, dass die Grillmeister den Gang zur benachbarten Burgerkette unnötig machten.

Der Zuschauerbesuch führte zu einem Plus in der Kasse nach einem Heim-Spieltag, trotz der Hauptausgabe, wie überall und natürlich, die Schiedsrichter.

Diese mussten einem bei den sehr kalten Temperaturen, zusätzlich noch mit Wind im Herrenspiel, schon etwas Leid tun. Sie machten, wie alle Beteiligten, einen guten Job. Die von Marcel Kaßner geleitete Crew (6er bei der Jugend, 7er bei Herren) glänzte durch das nötige Fingerspitzengefühl in allen Spielsituationen. Auch die Kommunikation war sehr gut, dies sicher auch durch die neuen Funkgeräte, die alle Schiedsrichter im AFCVBB in diesem Jahr benutzen. Der Spielfluss wurde damit deutlich unterstützt und so war die Schiedsrichterleistung zum ersten Mal seit langem nicht eines der Hauptthemen nach einem Sasionauftakt. Wie gut das Spiel geleitet wurde, zeigt die Statistik des Herrenspiels. 100 Yards für beide Teams und keine Platzverweise. Einige kritische Situationen wurden sofort auf dem Platz mit den betreffenden Spielern besprochen/erklärt, teilweise auch mit den HC der Teams. Die Strafen, die dann doch unvermeidbar waren, brachten dann auch wirklich Nachteile für das gefoulte Team und so gab es nach den Flaggen auch keinen großen Klärungsbedarf.

Hoffen wir, dass sich dies über die ganze Saison fortsetzt.

Das Spiel hat zwei Halbzeiten und in diesem Fall zwei unterschiedliche. Konnten die Gastgeber in der ersten Hälfte sogar phasenweise auf Augenhöhe mitspielen, auch hier wäre ein 14:14 (als Halbzeitstand) möglich gewesen, zeigte die zweite Hälfte doch den Klassenunterschied. In den letzten Jahren fanden ca. 10 Spieler, einige davon mit Erfahrung in der GFL, den Weg nach Spandau und geben damit dem Kader die nötige Tiefe. Die Thunderbirds, die sich ja nun in der kommenden Saison auch für andere Spieler öffnen wollen, bisher aber Spieler anderer Berliner Vereine nicht aufnahmen, zeigten dagegen ein teilweise deutliches Gefälle vom Starter zum Backup. Trotzdem sah man keine unzufriedenen Gesichter im Trainerstab, oder bei der, als Gast anwesenden Athletik-Trainerin aus der Saisonvorbereitung, Syna Gensterblum. Warum das so ist, fragen wir den HC der Herren Coach Bobo.

THB: Erster Sieg, erste Niederlage, eigentlich wie erwartet, oder?

Bobo: Soweit ja. Mit dem Spielverlauf bin ich sehr zufrieden, zeigte sich doch, dass wir in der Off-Season die richtigen Entscheidungen getroffen haben, unsere Jungs konnten über gut eine Halbzeit mitspielen, auch körperlich gegenhalten.

Coach Syna Gensterblum kam extra vorbei, um selber zu sehen, wie die Jungs die PS jetzt auf den Rasen bringen.

Zweite Hälfte haben wir dann angefangen zu rotieren, wobei das Spielniveau, auch das körperliche, schon auf einem guten Regionalligalevel blieb, so dass ich nicht alle Spieler eingesetzt habe, keine Verletzungen riskieren wollte.

THB: Apropos Rookies, neue Betreuer, wie lief es?

Bobo: Also unter uns, ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass es perfekt läuft. Ok, das liegt sicher auch daran, dass ich jetzt auch mit Handy und whatsapp ausgestattet bin, sprich kommunizieren kann, so dass alle Vorgaben eben auch "in der Gruppe" vorher besprochen werden konnten, das war in der Vergangenheit sicher schwerer mit mir....

Auch im Spiel keine Probleme. Die Betreuung durch Luisa und Gina ließ keine Wünsche offen. Dabei spielt sicher auch eine große Rolle, dass mit unserem Ex-Spieler Robert Müller jemand mitarbeitet, der aus eigener Erfahrung die "andere Seite" kennt und das auch umsetzt und diese Erfahrungen im Betreuerstaff weitergeben kann.

THB: Machen wir da kurz weiter, THB jetzt mit Grill am Spieltag.

Bobo: Endlich... Football ohne Grill geht gar nicht und sogar ich konnte nach dem Spiel noch was essen, es war also genug da und auch zu sehr fairen Preisen. Auch der Stadionsprecher hat einen guten Job gemacht, für das erste Mal. Wir hatten keine Verletzten, so dass wir unseren Physios mehr mit Aufgaben aus dem SPA beauftragen konnten als mit tapen.

THB: Was sagst Du zur Schiedsrichterleistung?

Bobo: Genau das, gute Leistung auf allen Positionen. Gerade, wenn man bedenkt, dass es das erste Spiel war.

THB: Welches Fazit ziehst Du vom Spiel, Thema 1. und 2. Halbzeit?

Bobo: Die Spieler, die die nötigen Reps haben, konnten die auch auf den Platz bringen. Die, die aus welchem mehr oder weniger gutem Grund das nicht haben... haben teilweise Reps im Spiel nacharbeiten müssen, mit ... sagen wir... unterschiedlichen Resultaten. Eigentlich wollten wir Montag frei machen, aber da wir keine Ausfälle haben und mit Cottbus ja nun auch ein schwerer Gegner auf uns wartet .. wird Montag trainiert, Sonntag sollte dann auch zur Erholung reichen.

THB: Cottbus, was erwartest Du von dem Spiel?

Bobo: Die Cottbuser oder die Adler sind dieses Jahr das Team mit den meisten A´s in der Liga. Ein Import sind einfach viele Reps und viel Erfahrung auf einem Haufen, die wir so nicht kontern können. Wir haben letztes Jahr mit 0:56 verloren, als alle Importe fit waren, im Rückspiel waren nur noch 2 von 4 A´s und einige Europäer aktiv, da war es ein 0:13... Da sie dieses Jahr noch bessere Europäer dazugekauft haben, also mit bis zu 4 Importen in der Offense und Defense spielen können, denke ich irgendwas zwischen 40 und 80 Punkten. Da sie die auch so in der Defense einsetzen können, denke ich wieder zu Null.

THB: Wie findest Du das, ist das noch fairer Sport?

Bobo: In der Definition von Fair im Regelbuch und nach der BSO steht nicht drin, dass Geld ausgeben unfair ist... Wie viele Bayern spielen bei Bayern München? Wie viele Braunschweiger spielen bei den Braunschweig Lions? In Österreich ist das anders geregelt. Dazu hat Shuan Fatah ein sehr gutes Redzone Interview gegeben... also wir werden sicher gefährliche Situationen vermeiden, sprich Punt & KO Returns, wir werden die Uhr laufen lassen und gut ist. Bei uns steht die Gesundheit der Spieler im Vordergrund und daran ändert sich auch gegen die Crayfish nichts. Grundsätzlich unterscheide ich zwischen vielen Punkten, ist vielleicht nicht schön, aber tut nicht weh, oder einer für den Gegner gefährlichen Spielweise. Ich spiele lieber gegen Cottbus und verliere 0:100, als dass ich gegen Mannschaft „XY“ spiele und danach haufenweise verletzte Spieler habe, die Montag und teilweise viele Montage lang nicht arbeiten gehen können. Da wünschte ich mir dann, dass die Trainer mal nachdenken, was sie da machen. Da Jörg Steudtner (der HC der Crayfish) das auch in den letzten Jahren gut gehandelt hat, der Verein das aus seiner Jugendarbeit selber kennt, sehe ich da wenig Risiko für die Gesundheit der Spieler. Aber da es alles neue bessere Importe sind, muss man mal sehen, wie die sich machen... wir bereiten uns entsprechend vor. Alles andere wird sich zeigen.

THB: Viel Spaß bei der Vorbereitung

Bobo: Genau darum werde ich mich jetzt kümmern.

THB: Auf diesem Wege dann nochmal, einen freundlichen Gruß und auch ein DICKES Dankeschön an Anja und Ihre Grillcrew, wir freuen uns auf das nächste mal!!!

Aktuelles Teamranking (Quelle: Football Aktuell)

#39

Adler

#41

Bulldogs

#50

Bears

#57

Crayfish

#67

Rebels-2

#73

Sharks

#74

Thunderbirds

Text Martin Lutzke, Christian Martens - 14.04.2019